+++ Nürnberg +++

 

Seit einem guten Jahr ist der Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC Guerilla in Kraft. Die Umsetzung schreitet – holprig – voran. Die FARC hat ihre Waffen niedergelegt und will als politische Partei mit gleichem Namen die Zukunft Kolumbiens mitbestimmen. Viele Konfliktlinien bestehen jedoch weiter: rechte, paramilitärische Gruppen haben ihren Einflussbereich sogar ausgeweitet. Der Verhandlungsprozess mit dem ELN bleibt komplex. Die historische Aufarbeitung der Vergangenheit stellt eine Herkulesaufgabe für die kolumbianische Gesellschaft dar. Die Arbeit der Übergangsjustiz beginnt gerade erst und sie hat einflußreiche Gegner. Gleichzeitig stehen Präsidentschafts- und Kongresswahlen an. Ob und wie die neue Regierung den Friedensprozess weiterhin vorantreiben wird, ist unklar.

Referentin: Christiane Schwarz von Kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V., Berlin