www.lateinamerikawoche.de

in Nürnberg

vom 21.01.2012
bis 29.01.2012

In einem breitgefächerten Veranstaltungsreigen werden Kultur und Politik, Ökonomie und neue soziale und kulturelle Bewegungen Lateinamerikas beleuchtet. Dazu gibt es Konzerte und Lesungen, Informationsveranstaltungen über die Lage der Menschenrechte und der sozial-politischen Situation in einzelnen Ländern. Durch alle Themen hindurch ziehen sich die kritische Auseinandersetzung mit der ökonomischen Globalisierung und der sozialen Gegenwehr bzw. emanzipatorische Bewegungen– nicht nur in den Ländern des Südens – sondern auch die Strategien und Vernetzung lokaler Basisinitiativen bei uns.

35. Lateinamerikawoche
21.01. – 29.01.2012

Sa., 21.1., 20 Uhr
Theater EigenArten: Malinche – ein Herrenabend
Ein Stück in deutscher und spanischer Sprache
Eintritt: 12 € / 8 € (erm.) / 5 € (Nbg.-Pass)

Das zweisprachige Theaterprojekt beleuchtet die Geschichte der Eroberung Mexikos mit dem Fokus auf ihre vielleicht bemerkenswerteste Randfigur neu. Malinches Biografie macht sie zur mehrsprachigen Vermittlerin zwischen den Kulturen: Von einem aztekischen Stamm wird sie an Mayas übergeben und von diesen wiederum Cortés geschenkt. Sie wird als Vorreiterin der Globalisierung gefeiert, aber auch als Volksverräterin gehasst, die es den Spaniern erst möglich gemacht hat, Mexiko zu erobern. Der Begriff „Malinche“ wird noch heute in Mittelamerika als Schimpfwort verwendet. Die Überschreibung der historischen Figur Malinche durch den männlichen Blick der Geschichtsschreiber und das Motiv der Frau als Verräterin und Inbegriff der Urschande stehen im Zentrum des Abends. Um Malinches Rolle als Übersetzerin erfahrbar zu machen, spielt Fake[to]Pretend mit deutsch-spanischer Zweisprachigkeit und vielfältigen Übersetzungsverfahren. Bild- und Schriftprojektionen interagieren mit den Schauspielerkörpern und erzeugen Überschreibungen und Übertragungen zwischen Sprache, Projektionen und Körperlichkeit. Der essayistische Ansatz der Produktion erlaubt es, auf der Bühne die Symbolfigur Malinche im ständigen Perspektivwechsel in all ihrer Widersprüchlichkeit aufscheinen zu lassen. Ein Projekt von Fake[to]Pretend: Daphne Ebner, Benno Heisel und Simone Niehoff, www.faketopretend.de
Ab 18 Uhr: Eröffnung der Lateinamerikawoche mit lateinamerikanischem Spezialitätenbüfett

So., 22.1., 11 Uhr
Sonntagsmatinée: Die verwandelte Frau –
Lesung von Teresa Ruiz Rosas
Eintritt: 5 € / 3 € erm.
(Frühstück nicht im Eintritt enthalten)

Die bereits mehrfach preisgekrönte, peruanische Autorin Teresa Ruiz Rosas schreibt in ihrem neuesten Roman über ein bedrückendes Kapitel der jüngsten Geschichte ihres Heimatlandes. Am Beispiel ihrer Hauptfigur stellt Teresa Ruiz Rosas das Leben in Peru zu Zeiten des Präsidenten Alberto Fujimori und des Guerillakrieges des Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“) in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dar. Die Ereignisse, die sie in ihrem Roman schildert, beruhen nicht auf konkreten Fakten. Doch die Unmenschlichkeit, die Gräueltaten und Schrecken sind keineswegs aus der Luft gegriffen. Die Autorin schreibt in einem nüchternen Stil; scheinbar rein sachlich lässt sie die Romanfiguren erzählen, was sie erfahren oder erlebt haben.
Teresa Ruiz Rosas wurde in Arequipa (Peru) geboren. Seit 2001 ist sie Lehrbeauftragte für spanische Literatur und Sprache an der Universität Köln, freiberufliche Übersetzerin, Journalistin und Autorin. Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen.
Bereits ab 10.30 Uhr: Frühstücksbüfett der Nicaragua-Vereine Fürth und Nürnberg.

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So., 22.1., 18 Uhr
Leben braucht Land! –
Ökumenischer Lateinamerika-Gottesdienst für Jung und Alt
Die Landfrage ist nach wie vor eine zentrale Frage für das Überleben bzw. Wohlergehen der Mehrheit der Menschen in Lateinamerika. Heute wird vor allem von indigener Seite die Rückbesinnung auf Land als Gemeinschaftsgut und auf die Pachamama als Mutter Erde eingefordert. Im Lichte des Evangeliums wollen wir im Gottesdienst im gewohnt lateinamerikanischen Stil darüber nachdenken, was „Land“ und die damit verbundenen Fragen auch in Hinsicht auf unseren Lebens- und Wirtschaftsstil bedeuten. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt ein kleiner Imbiss zum gemütlichen Austausch und Beisammensein ein. In diesem Jahr laden wir auch ganz besonders Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche zum Gottesdienst mit ein. Für sie gibt es ein eigenes Angebot.
Die musikalische Gestaltung übernimmt wieder der Chor der Grupo Católico de Habla Hispana „Nuestra Señora de Guadalupe“.
Durch den Gottesdienst führen die Pfarrerinnen Gisela Voltz (Mission EineWelt), Kerstin Voges (ESG Nürnberg), Klaus Väthröder SJ (Jesuitenmission) und William Bastidas (kath. Theologe).

Mo., 23.1., 18 Uhr
Zukunftsfähigkeit von Kuba –
Merkmale und aktuelle Herausforderungen
Vortrag von Edgar Göll

In den herrschenden Medien wird über Kuba meist mit negativen und verzerrenden Klischees gearbeitet. Dadurch werden Alternativen zum derzeitigen Zerstörungskurs der neoliberalen Realität ausgeblendet. Doch zahlreiche Politikansätze in Kuba sind in Bezug auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit vorbildlich. Daher werden im Vortrag einige Beispiele der weitgehend unbekannten und teilweise überraschenden Erfolge und innovativen progressiven Ansätze Kubas vorgestellt und diskutiert. Schwerpunkte sind dabei Ökologie, Soziales, Ökonomie, Kultur, Internationale Solidarität, etc. Angesprochen wird auch die Komplizierung der Situation durch die derzeit diskutierten und die ansatzweise in Umsetzung befindlichen Maßnahmen zur Modernisierung des Sozialismus in Kuba nach dem jüngsten Parteitag der PCC. Dies ist besonders spannend, weil zwei Jahrzehnte nach dem „Erdgipfel“ von 1992 in Rio de Janeiro dort eine UN-Konferenz stattfinden wird, wo eine Bestandsaufnahme bisheriger Praxis für Nachhaltigkeit und deren globale Perspektiven erörtert werden sollen
Edgar Göll (Berlin) ist seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) Berlin. Er ist Gründungsmitglied des Vereins „Berlin 21“, war Sachverständiger der Enquetekommissionen des Abgeordnetenhauses Berlin zu nachhaltiger Entwicklung und lokaler Agenda 21 und ist Mitglied am deutschen runden Tisch der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Mo., 23.1., 20 Uhr
Von Mexiko bis Griechenland –
Schuldenkrisen in Lateinamerika und Europa
Vortrag von Jürgen Kaiser
über Hintergründe und mögliche Auswege

Vor 30 Jahren begann im Oktober 1982 mit der Zahlungseinstellung Mexikos das, was man bis heute die „Schuldenkrise der Dritten Welt“ nennt. Zwei Jahrzehnte lang versuchten viele Regierungen der betroffenen Länder Lateinamerikas, Asiens und Afrikas einen nicht mehr tragfähigen Schuldendienst aufrecht zu erhalten. Für die Ärmsten hatten die dramatischen sozialen Einschnitte, Privatisierungen und Liberalisierungen von Außenhandel und Kapitalmärkten tödliche Folgen.
Warum hat es seither zwar einzelne weit reichende Schuldenerlasse gegeben, aber keine nachhaltige Lösung? Worin unterscheidet sich die europäische Staatsschuldenkrise in Griechenland, Irland, Portugal von der „klassischen“ Schuldenkrise – und worin sind sich beide (erschreckend) ähnlich? Welche Auswege gibt es?
Jürgen Kaiser ist Koordinator des bundesweiten Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de, das sich seit den neunziger Jahren für eine faire Entschuldung der Länder des Südens einsetzt. Neben der Arbeit bei erlassjahr.de war er 2005 Berater des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen UNDP und 2007/2008 Mitglied der Kommission für ein Schulden-Audit der ecuadorianischen Regierung.

Di., 24.1., 18 Uhr
Mit Rechten bestückt und dennoch bedroht –
Indígenas im Zeitalter der Globalisierung
Vortrag von Volker von Bremen

Abgesandte indigener Völker nehmen heute aktiv an internationalen Konferenzen teil. Ihre Rechte sind in internationalen Erklärungen und Vereinbarungen wie auch in Verfassungen lateinamerikanischer Staaten verbrieft. Gleichzeitig werden sie an der Ausübung ihrer Rechte gehindert, ihrer Lebensgrundlagen beraubt, von ihren Territorien vertrieben und der Verelendung preisgegeben. Manches können wir dank internationaler Vernetzung durch moderne Kommunikationsmittel fast zeitgleich mit verfolgen und zu Hilfe und Unterstützung Betroffener aufrufen. Vieles bleibt jedoch über lange Zeit im Verborgenen, ungehört und unverstanden oder verschwindet schnell wieder im unendlichen Hunger des Nachrichtenkonsums. Paraguay hat heute, nach 60-jähriger Alleinherrschaft einer Partei, die auch zur Zeit der Strössner-Diktatur staatstragend war, eine Regierung, die sich den Bauern und Indígenas gegenüber besonders verpflichtet fühlt. Mit welchen Herausforderungen Indígenas gegenwärtig zu kämpfen haben, soll anhand konkreter Erfahrungen aus der Beratung und Zusammenarbeit mit ihnen veranschaulicht werden.
Volker von Bremen (München) ist Ethnologe und Fachberater für die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern. Außerdem arbeitet er für „Brot für die Welt“ und „Misereor“.

Di., 24.1., 20 Uhr
Venezuela – Zwischenbilanz
eines Transformationsprozesses
Vortrag von Malte Daniljuk

Im Oktober 2012 werden in Venezuela wieder Präsidentschaftswahlen stattfinden. Aktuellen Umfragen zufolge kann sich Präsident Hugo Chávez auch nach 12 Jahren im Amt noch einer hohen Beliebtheit erfreuen, obwohl er die politische Landschaft im Land stark polarisiert hat. In der Veranstaltung diskutiert Malte Daniljuk die Wirtschafts- und Sozialpolitik in Venezuela und geht der Frage nach, wie sich die Möglichkeiten zur demokratischen Beteiligung für die Bevölkerung in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Wie kann eine vorläufige Bilanz für ein politisches Projekt aussehen, das sich nicht weniger als einen „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ zum Ziel gesetzt hat?
Malte Daniljuk ist Referent für internationale Politik und soziale Bewegungen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Mi., 25.1., 18 Uhr
Bufet Latinoamericano mit DJ ALVARO aus Ecuador

DJ Alvaro ist seit vielen Jahren durch Viva Havanna und als DJ im Parkcafé bekannt. Er legt Salsa, Merengue, Bachata und vieles mehr auf. Dazu gibt es wie immer ein lateinamerikanisches Spezialitätenbüfett von Familia Latina e.V.

Mi., 25.1., 20 Uhr
Wird diesmal alles anders? – Bolivien und das Lithium
Vortrag von Gert Eisenbürger

Lithium gilt als ein zentraler Rohstoff der Zukunft. Es ist ein Grundbestandteil der neuen Generation von Akkus in Handys, Laptops, elektrischen Fahrrädern und Autos. Nach derzeitigem Kenntnisstand verfügt Bolivien über die größten Lithiumvorkommen weltweit. In der Vergangenheit hat sein Rohstoffreichtum Bolivien wenig Vorteile gebracht. Seine Silber- und Zinnvorkommen unterstützten den industriellen Aufstieg Europas und der USA, Bolivien blieb dagegen bitterarm. Doch beim Lithium soll nun alles anders werden. Die von Evo Morales geführte Linksregierung möchte den wertvollen Rohstoff nicht an ausländische Konzerne verschleudern, sondern selbst fördern und zumindest teilweise im eigenen Land verarbeiten. Doch politische Postulate sind das eine, Realpolitik das andere. Inhalt des Abends werden Boliviens Ressourcen, die Politik seiner linken Regierung und der schwierige Abschied vom Rohstoffexportmodell in Lateinamerika sein.
Gert Eisenbürger ist unter anderem Redakteur der ila (Informationsstelle Lateinamerika), einer in Bonn erscheinenden Monatszeitschrift zu Politik, Wirtschaft und Kultur Lateinamerikas.

Do., 26.1., 18 Uhr
Nach dem Putsch in Honduras: Resistencia, Repression und die „Rettung des Neoliberalismus“
Vortrag von Andrés Schmidt

Seit dem Putsch im Juni 2009 gibt es in dem mittelamerikanischen Land Honduras eine sehr breite und vielfältige Demokratiebewegung, Viele verschiedene Interessensgruppen bündeln ihre Kräfte in der Frente Nacional de Resistencia Popular (FNRP). Das aktuelle Regime hat mit dem Versprechen einer „nationalen Versöhnung“ nach dem Putsch die Unterstützung der Regierungen der EU und Nordamerikas gewonnen. In Honduras steht die Regierung aber nach wie vor für die Straflosigkeit politischer Morde, die Interessen der reichsten Familien und die Wiedereinführung des neoliberalen Wirtschaftsmodells. Der Referent berichtet in einem Bildvortrag von mehreren Besuchen bei der Demokratiebewegung in Honduras.

Andrés Schmidt, war zuletzt im September 2011 in Honduras und arbeitet im Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. in München.

Do., 26.1., 20 Uhr
Brasilien: Neue Großmacht – alte Probleme?
Vortrag von Thomas Fatheuer

Brasilien hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erfahren. Fast zehn Jahre kontinuierliches Wirtschaftswachstum und eine erfolgreiche Armutsbekämpfung unter dem Präsident Lula da Silva haben das Land zu einem der wichtigsten aufstrebenden Staaten der Welt gemacht. Dennoch steht seine Nachfolgerin, Dilma Rousseff, vor großen Herausforderungen. Denn teilweise beruhen die Erfolge Brasiliens auf der rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Kein Wunder, dass soziale Bewegungen und NGOs zunehmend das Entwicklungsmodell des Landes kritisieren.
Thomas Fatheuer hat in Münster Sozialwissenschaften und klassische Philologie studiert. Von 1992 bis 2010 lebte er in Brasilien und leitete zuletzt das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Rio de Janeiro. Er ist Mitglied des Vorstandes des Netzwerkes der Brasiliengruppen – KoBra.

Fr., 27.1., 18 Uhr
Städtepartnerschaft Nürnberg – San Carlos
Nicaragua: Soziale Arbeit und Solidarität – Erfahrungsberichte von Reisenden

Wie erleben junge Menschen aus Nürnberg die Städtepartnerschaft Nürnberg-San Carlos?
Diese Frage beantworten junge Nürnberger, die an dem Jugendaustausch im Sommer 2011 teilgenommen haben und erzählen uns ihre persönlichen Eindrücke:
vom Leben im Armenviertel ohne fließend Wasser, von den Tieren des Dschungels, vom Salsatanzen und vom Brunnenbauen in einem neuen Wohnbezirk, von vielen gemeinsamen Aktionen mit den Einheimischen und dem Leben in einer tropischen Kleinstadt, sowie neuen Erkenntnisse in Sachen Weltwirtschaft.
Die Begeisterung der Reisenden lässt dennoch Platz zum Hinterfragen der eigenen Situation im globalen Zusammenhang.
Ein zweiter Erfahrungsbericht einer jungen Frau nimmt uns mit in die Arbeit von ARETE, einem Projekt für Frauen zum Schutz vor familiärer Gewalt, dass auch präventiv arbeitet.

Fr., 27.1., 20 Uhr
Mehr Tote als im Bürgerkrieg – Gewalt in Mittelamerika
Vortrag von Heidrun Zinecker

Fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Zentralamerikakonflikts stehen drei Länder der Region – El Salvador, Honduras und Guatemala – an der Spitze der lateinamerikanischen und weltweiten Gewaltstatistik. In El Salvador und Guatemala ist die Homizidrate, die sich inzwischen vornehmlich aus Gewaltkriminalität ableitet, heute sogar höher als im Bürgerkrieg. Gleichzeitig können mit Costa Rica und Nicaragua zwei Länder der Region auf eine erstaunlich niedrige Homizidrate verweisen.
Im Vortrag geht es darum, welche Formen diese Gewalt annimmt, welche Ursachen es für die hohen und niedrigen Gewaltintensitäten in der Region gibt und was hinsichtlich der Einhegungsmöglichkeit von Gewalt von den gewaltarmen Ländern Costa Rica und Nicaragua gelernt werden kann.
Heidrun Zinecker ist Inhaberin des Lehrstuhls Internationale Beziehungen am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig.

Sa., 28.1., 21 Uhr
Chianti Protokoll – Extended latin groove
Abschlusskonzert
Eintritt: 9 € / 7 € (erm.) / 5 € (Nbg.-Pass)

Die zehnköpfige Band Chianti Protokoll wurde in München gegründet. Die Musiker/-innen aus Deutschland, Kolumbien, Ecuador und Österreich beeindrucken mit ihrem modernen Latin Sound. Chianti Protokoll schöpft sowohl aus der afrokubanischen und afrokaribischen Tradition, als auch aus Elementen von Funk, Jazz und Hip Hop. Der Gruppe gelingt es, einen eigenen Sound zwischen Salsa, Latin Jazz, Timba und Funk zu kreieren, ohne dabei jemals beliebig zu klingen. Es entsteht ein urbaner Sound der fernab von typischen Salsa-Klischees Leidenschaft vermittelt, äußerst tanzbar ist und Hingabe und Spielfreude erlebbar macht.
Die überwiegend eigenen Kompositionen werden ergänzt durch ausgewählte Nummern der Salsa Dura Tradition New Yorks, die sehr authentisch dargebracht werden und dennoch unverwechselbar nach Chianti Protokoll klingen.

So., 29.1., 14.30 bis 17 Uhr
Fiesta latina – Karneval für alle
Interkulturelles Familienfest

Unter dem Motto „Karneval für alle“ feiern Groß und Klein ein buntes Fest mit tollem Programm.  Es wird gespielt und getanzt und wer möchte, kann sich fantasievolle Masken schminken lassen. MissionEineWelt ist mit interessanten und kurzweiligen Mitmachaktionen  und die Stadtteilbibliothek mit einem spannenenden Bilderbuchkino vertreten. Passend zum Thema „Karneval“ gibt es im Atelier verschiedene Kreativangebote. Besondere Höhepunkte sind auch dieses Jahr wieder das mexikanische Puppentheater von „Rositas Puppenbühne“ und die bunten, bonbongefüllten Piñatas, die von den Kindern „zerschlagen“ werden können.
Abgerundet wird der Nachmittag mit lateinamerikanischen Leckereien von Familia Latina e.V..
Der Eintritt ist frei und farbenfrohe Verkleidung ist erwünscht! !Vengan disfrazadas!
Veranstalter: Familia Latina e.V. und Villa Leon

Di., 10.1. bis 5.2.,
„Land ist Leben“ – Ausstellung

Land meint in vielen Kulturkreisen mehr als nur Grundstück, Acker, Weidefläche oder Wald. Land ist mehr als Produktionsfaktor oder Wirtschaftsgut, es dient als Überlebensgrundlage und gibt uns die notwendige Nahrung. Land bedeutet Identität und Heimat. Es ist der Ort der Ahnen und der nachfolgenden Generationen. Land ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Land ist Leben.
In der Ausstellung werden die verschiedenen Aspekte der „Land“-Thematik kurz und eindrücklich in den Zusammenhang mit Heimat, Klimawandel, Welternährung, Land-Grabbing, Landnutzungskonflikten (Agrotreibstoffe, Futtermittel, Fleischkonsum), Fluchtursachen, Biodiversität sowie Landwirtschaft und Agrarpolitik gestellt. Zu jedem Themenbereich gibt es eine Mitmach- Station, an der die angesprochenen Fragestellungen in kreativer Weise vertieft und erlebbar werden. Konkrete Handlungsvorschläge regen die Besucher/-innen zum Nachdenken und alternativen Handeln an. Öffnungszeiten, Di bis Fr: 10 bis 22 Uhr; Sa, So: 17 bis 22 Uhr.
Gerne bieten wir für Ihre Schulklasse oder Gruppe einen Workshop zum Thema „Land“ an.
Kontakt: Mission EineWelt, Gisela Voltz, Tel.: 0911-36672-0, gisela.voltz@mission-einewelt.de

Di., 10.1. bis 5.2.
Gegen die Unsichtbarkeit –
Fotoausstellung zum Widerstand in Honduras

Die Fotoausstellung „Gegen die Unsichtbarkeit“ zeigt die Gesichter der Widerstandsbewegung in Honduras. Sie zeigt, dass obwohl die internationale Gemeinschaft den Putsch in Honduras schon vergessen hat und die neue Regierung als demokratisch gewählte anerkennt, das Land noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Menschenrechtsverletzungen und Repression gegen politische Aktivist/-innen sind immer noch an der Tagesordnung. Die Ausstellung thematisiert auch die Rolle der Europäischen Union und deutscher Institutionen bei der Normalisierung der Post-Putsch-Situation in Honduras.

Die Ausstellung ist ein Projekt einer Gruppe von Aktivist/innen und freien Journalist/-innen, die im Dezember 2010 im Rahmen einer Delegationsreise in Honduras waren. Etwa die Hälfte der Fotos stammt von honduranischen Künstler/-innen im Widerstand.

Öffnungszeiten, Di bis Fr: 10 bis 22 Uhr; Sa, So: 17 bis 22 Uhr.

Die diesjährigen Projekte der Lateinamerikawoche

Jedes Jahr rufen wir vor unseren Veranstaltungen, deren Besuch bis auf die gesondert ausgewiesenen Konzerte und die Lesung wie immer kostenlos ist, zu Spenden auf. Damit unterstützen wir folgende Projekte, die wir mit unserer Spende zum Weitermachen ermutigen wollen:

* Die Zeitschrift ila der Informationsstelle Lateinamerika kämpft immer noch um ihren Erhalt in den gegenläufigen Trends unserer Zeit. Ihre Informationsarbeit ist sehr wertvoll und wichtig für die Bewegung im deutschsprachigen Raum.

* Die honduranischen Bauernorganisationen in Bajo Aguan, die massive Menschenrechtsverletzungen erleiden müssen.

* Radio Z-International sendet seit inzwischen 23 Jahren mit unzähligen ehrenamtlichen Redakteur/-innen in 14 Redaktionen bei dem nicht-kommerziellen Sender in Nürnberg auf 95,8 MHz und gibt Menschen unterschiedlicher Herkunft eine Stimme.
Ausführlichere Informationen: www.lateinamerikawoche.de

Wir trauern um Josef Moe Hierlmeier, der am 17. Juni 2011 im Alter von 52 Jahren an einer Herzattacke gestorben ist. Wir haben in ihm eine der tragenden Säulen der Lateinamerikawoche verloren. Seine humorvolle Art fehlt uns und es tröstet uns nur das Wissen, dass er ein erfülltes, aktives und nie langweiliges Leben gelebt und viele Menschen geprägt hat. Gerechtigkeit war seine Vision, basisdemokratisch sein Handeln, die Philosophie seine Leidenschaft. Er hinterlässt eine große Lücke.

Die Lateinamerikawoche wird gefördert aus Mitteln der Evang.-Luth. Kirche in Bayern (über Mission EineWelt) und des Kurt-Eisner-Vereins – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern.

Die Veranstaltungen sind im Programmheft und unter www.lateinamerikawoche.de ausführlich beschrieben.
Wenn nicht explizit anders aufgeführt, ist der Eintritt frei. Vorverkauf (mit VGN-Ticket) u.a. in der Kulturinformation (Tel. 231-4000) und in Villa Leon.
Alle Veranstaltungen der Woche im Bürgerzentrum Villa Leon,
Schlachthofstraße / Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg (U-Bahn-Haltestelle Rothenburger Straße, U2/U3)

Kontaktadresse:
Trägerkreis Lateinamerikawoche, c/o Manfred Beck, Bürgerzentrum Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, 90493 Nürnberg, 0911/231 – 7408 (Fax – 7404)